Die Wangari-Maathai-Internationale Schule (WMIS) ist eine öffentliche Schule und ein Spin-off der bekannteren Nelson-Mandela-Schule, die im Jahr 2000 in Berlin gegründet wurde. Das WMIS bietet bilingualen Unterricht in Deutsch und Englisch an. Wie die Nelson Mandela School wurde das WMIS vor allem für Kinder aus hochmobilen Familien gegründet. Nur in der ersten Klasse werden dauerhaft in Berlin lebende Kinder aufgenommen. 

Die Schule öffnete 2017 ihre Pforten mit nur der 1. Klasse in der Babelsberger Str. 24, Berlin, der auch in den nächsten Jahren Schulstandort bleibt. Der endgültige Standort der Schule ist noch nicht bekannt und wird derzeit im Berliner Senat gesucht.

WMIS ist derzeit eine jährlich wachsende Grundschule, die mittelfristig die Klassen 1 bis 6 umfassen wird. Langfristig ist auch geplant, eine Sekundarstufe I mit den Klassen 7 bis 10 in Form einer integrierten Sekundarschule anzubieten. Die Hochschulzugangsberechtigung kann dann in einer separaten Sekundarstufe II mit den Klassenstufen 11 bis 13 oder in Kooperation mit einer anderen staatlichen internationalen Schule erworben werden. Ein IB-Programm wie das an der Nelson Mandela School ist derzeit nicht geplant.

Weitere Informationen zur Schule finden Sie auf der offiziellen Website: http://wangari-maathai-schule.de/.

Über Wangari Maathai

Der Name der Schule wurde von den Familien der Schule nach dem berühmten kenianischen Friedensnobelpreisträger, Professor, Wissenschaftler, Umweltaktivisten, Frauenrechtler, Menschenrechtsaktivisten und grünen Politiker Prof. Dr. Wangari Maathai gewählt.

Die offizielle Taufzeremonie fand am 22. März 2019 statt. Unter den Teilnehmern waren neben Vertretern des Auswärtigen Amtes und der Senatsverwaltung von Berlin auch der damalige Staatssekretär Rackles und der kenianische Botschafter SE Herr Joseph K. Magutt.

Wangari Maathai wurde am 01. April 1940 im Distrikt Nyeri im kenianischen Hochland geboren. Nach ihrer Schulzeit in einer Klosterschule erhielt sie ein Stipendium für ein Biologiestudium in den USA (Mount St. Scholastica College in Kansas). Ihr Studium führte sie auch an die Universitäten Pittsburgh, Gießen und München. 1971 promovierte sie als erste Frau in Ost- und Zentralafrika an der Universität Nairobi. Im selben Jahr wurde sie erste Professorin für Veterinäranatomie und später Dekanin ihres Fachbereichs an der Universität von Nairobi. 

1977 rief sie das Green Belt Movement ins Leben, ein Aufforstungsprojekt zum Schutz vor Erosion. Im Laufe der Jahre ist daraus eine Bewegung geworden, die mittlerweile in 13 Ländern aktiv ist, mehrere hundert Baumschulen gegründet und mehrere Millionen neue Bäume gepflanzt hat. Wangari wurde zur zentralen Identifikationsfigur der Frauenbewegung in Kenia. Von 1976 bis 1987 war sie im kenianischen Nationalen Frauenrat in Kenia aktiv. Von 1981 bis 1987 war sie Vorsitzende des Rates.

In den 1990er Jahren wurde Maathai Präsidentin, deren Engagement für Umweltschutz und Frauenrechte sie immer wieder in Opposition zum damaligen Staatschef Daniel Moi brachte. Nachdem Wangari Maathai 1997 erfolglos für das Parlament und die Präsidentin kandidierte, wurde sie im Dezember 2002 für die von mehreren Oppositionsparteien gegründete „National Rainbow Coalition (NARC)“ ins kenianische Parlament gewählt. Die NARC ersetzte die Regierung von Daniel Moi, und der neu gewählte Präsident Mwai Kibaki ernannte Maathai zum stellvertretenden Umweltminister. Maathai war Gründer der „Mazingira Green Party of Kenya“ und gilt als erster grüner Politiker Afrikas, der den Sprung in die Regierung geschafft hat.

Im April 2004 wurde ihr der internationale Petra-Kelly-Preis der Heinrich-Böll-Stiftung verliehen. Im Dezember 2014 erhielt Wangari Maathai als erste Afrikanerin den Friedensnobelpreis für ihr Engagement für „nachhaltige Entwicklung, Demokratie und Frieden“. Bereits 1984 erhielt sie für ihr Engagement für die Green Belt Bewegung den Right Livelihood Award (den sogenannten Alternativen Nobelpreis).

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